Einmütigkeit bei Wahlversammlung: Im Haus der Siegerländer Wirtschaft trafen sich kürzlich die Liberalen Siegen-Wittgenstein zur Kreiswahlversammlung, um den Startschuss für die Landtagswahl im kommenden Jahr zu geben. „Der Veranstaltungsort war natürlich bewusst gewählt, denn FDP und Wirtschaftspolitik wird auch weiterhin ein Markenschwerpunkt unseres Freiheitsprogramms sein“, erklärt Kreisvorsitzender Peter Hanke den Delegierten. „Uns ist klar, dass viele derzeit auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin schauen – und man merkt schon jetzt, dass es gut ist, dass die Liberalen Grenzen aufgezeigt haben, die nicht überschritten werden dürfen. Sei es in der Wirtschaft-, Finanz- oder Steuerpolitik“. Die FDP hofft die anstehenden Landtagswahlen genauso erfolgreich abzuschneiden, wie bei den Bundestagswahlen, wo man dank eines auffälligen, direkten Wahlkampfes dritte Kraft in Siegen-Wittgenstein geworden ist. In der Folge der Bundestagswahl sind viele Menschen in die FDP eingetreten, für einige war die Kreiswahlversammlung jetzt die erste Parteiveranstaltung.
Der Kreisvorstand hat im Vorfeld einvernehmlich auf zwei Kandidaten für die beiden Wahlkreise 126 (Burbach, Freudenberg, Neunkirchen und Siegen) und 127 (Bad Berleburg, Bad Laasphe, Erndtebrück, Hilchenbach, Kreuztal, Netphen und Wilnsdorf). Einmütig folgte der Parteitag diesem Vorschlag.
Stark machen für unsere Region
Für den 126er wird Andreas Weigel, FDP-Vorsitzender in Wilnsdorf ins Rennen gehen. Der dreißigjährige Informatiker hat gute Aussichten dem nächsten Landtag anzugehören. Ein ähnliches Ergebnis, wie bei der Bundestagswahl würde dafür reichen. Fast einstimmiges Ergebnis für Andreas Weigel: 40 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen und nur eine Nein-Stimme. In seiner Antrittsrede stellt er klar: „Im Landtag möchte ich mich stark machen für unsere Region, für Siegen Wittgenstein. Beispielweise gehört das bezahlbare Eigenheim in unserer Region genauso dazu, wie die Industriehalle und die Natur. Das ist ein Dreiklang, keine Unvereinbarkeit. Für diesen Dreiklang brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen aus Düsseldorf für unsere Region. Dafür will ich mich einsetzen. Zwei thematische Schwerpunkte müssen dafür aber noch mehr als bisher in NRW angegangen werden, und das sind für mich Bildung und digitale Transformation.“
Carsten Weiand (noch 50), aktuell Geschäftsführer der Kreistagsfraktion und Schatzmeister des Kreisverbandes ist der Kandidat für den Wahlkreis 127. „Ich bin durch meinen Beruf als Stahlbaukonstrukteur sehr an der industriellen Zukunft in Siegen-Wittgenstein interessiert. Unsere Region zählte in den neunziger Jahren noch zehn Stahlbauunternehmen mit eigener Fertigung und technischem Büro. Zusätzlich war die Region übersäht von Ingenieurbüros die im Bereich Stahlbau tätig waren. Was ist davon heute noch übrig? Unsere Region braucht neue Rahmenbedingungen, für neue Wirtschaftszweige und neue Anreize sich bei uns anzusiedeln damit wir nicht am Rande von NRW vom Teller fallen. Das ist nur ein Beispiel, dass unsere Region in Düsseldorf wieder vertreten sein muss. Und dafür werde ich mich als Wahlkreiskandidat einbringen.“ Das kam bei den Delegierten sehr gut an. Sein Ergebnis war identisch: 40 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen und eine Nein-Stimme. Carsten Weiand kommt aus Erndtebrück und arbeitet als selbstständiger Stahlkonstrukteur.
Senkung der Grundsteuer auf null
Zwei Anträge werden die Liberalen, so informierte Guido Müller für den Kreisvorstand, auf dem nächsten Landesparteitag einbringen. „Ins Wahlprogramm gehört eine hundertprozentige Streichung der KAG-Beiträge und aufgrund der starken Immobilien- und Baukostenpreise eine Absetzung der Grunderwerbsteuer für privat genutztes Eigentum.“ Beide Anträge werden für den Kreisparteitag im März vorbereitet. Carsten Weiand und Andreas Weigel werden versuchen die Liberalen im Bezirksverband, der sich von Ennepe-Ruhr über Hagen, Märkischer Kreis, Olpe bis zu unserer Region erstreckt, für diese Idee zu begeistern und den Antrag gemeinsam einzubringen.